Neues Verfahren der Kipp Umwelttechnik mit Unterstützung der Universität Paderborn und der Schwesterfirma mycon in der Entwicklung

Kipp Umwelttechnik entwickelt gemeinsam mit der Universität Paderborn den SpeedMaster: ein neues Verfahren zur Reinigung und Beschichtung von Rohren (Innen- und Außenflächen), Stangen, Bändern, Profilen und Drähten. Diese Entwicklung findet im Rahmen eines durch das Bundesministerium für Wirtschaft im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand geförderten Projektes statt. SpeedMaster liefert hohe Reinigungs- und Beschichtungsgeschwindigkeit bei hoher Qualität. Die Beschichtung erfordert nur ein extrem geringes Druckluftvolumen.

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Die Schwesterfirma mycon produzierte bereits zuvor CO2-Reinigungsanlagen für die Reinigung von Innen- und Außenrohrflächen und brachte aus diesen Vorerfahrungen erhebliche Unterstützung ein.

Vorteile des SpeedMaster im Bereich Reinigung von Edelstahlrohren

Bei der Produktion nahtlos gezogener Edelstahlrohre kommt es zu Rückständen zumeist stark viskoser Ziehmittel. Diese Ziehmittel müssen vor dem nachfolgenden Glühen der Rohre entfernt werden. Ansonsten wandern während des Glühvorgangs Kohlenstoffverbindungen aus den Ziehmittelrückständern in das Gefüge der Edelstahlrohe und führen zu einer Aufkohlung, die dann als erheblichen Qualitätsmangel Rost zur Folge hat.

Die Entfernung der Ziehmittel im Bereich nahtloser Rohre ist bei Einsatz der bisher gebräuchlichen Verfahren speziell bei Innenrohrflächen kleindimensionierter Rohre problematisch. Nach dem bisherigen Stand der Technik werden diese Rohre vor dem Glühvorgang im Bündel zur Reinigung z.B. in ein Kerosinbad eingebracht. Dieses Verfahren führt vor allem bei Rohren mit kleinen Durchmessern im Innenrohrbereich jedoch nicht immer zum Erfolg.

Bei der Verwendung von Ziehmitteln geringer Viskosität können die Außen- und Innenrohrflächen auch mittels des mycon-CO2-Schneestrahlverfahrens (IceMaster) gereinigt werden. Diesem von der Schwesterfirma mycon entwickelten Verfahren sind jedoch in Bezug auf die Viskosität des Ziehmittels Grenzen gesetzt.

Neues Verfahren der Kipp Umwelttechnik mit Unterstützung der Universität Paderborn und der Schwesterfirma mycon

Kipp Umwelttechnik entwickelt zusammen mit der Universität Paderborn ein neues Reinigungsverfahren, bei dem Außen- und Innenrohrreinigung in Produktionsgeschwindigkeit der Fertigung direkt in die Produktionslinie integriert ist. Somit wird erreicht, dass die Rohre nach Verlassen der Produktionslinie ohne Zeitverluste dem Glühprozess oder anderen Arbeitsschritten zugeführt werden können. Der Aufwand für zusätzliche Reinigungsbäder entfällt ebenso vollständig wie auch die diesbezüglichen Kranlaufzeiten sowie der personelle Aufwand. Die Reinigungsqualität kann zudem deutlich erhöht werden. Die Reinigung der Innenrohrflächen kann auch für extrem kleindimensionierte Rohre, ab einem Innendurchmesser von 1mm über große Längen hinweg durchgeführt werden.

SpeedMaster kann auch mit einem Beschichtungskopf ausgestattet werden. Auch die Beschichtung von Außenrohrflächen, Profilen, Stangen, Bändern kann so in Produktionsgeschwindigkeit durchgeführt werden.

Die Entwicklung der Kipp Umwelttechnik kann innerhalb der Produktionslinie eingesetzt werden. Eine Applikation der Anlage macht jetzt auch die Reinigung und Beschichtung von bereits zuvor produzierten Rohren vor der Weiterverarbeitung möglich.

Prototyp Rohrreinigungsanlage

Prototyp Rohrreinigungsanlage

VIEMETALL Viersener Metallverarbeitung Pottel GmbH & Co. KG kommt mit konkretem Problem bei der Rohrreinigung auf Kipp Umwelttechnik zu

Die VIEMETALL Viersener Metallverarbeitung Pottel GmbH & Co. KG (VIEMETALL) kam mit einem speziellen Problem auf Kipp Umwelttechnik zu. VIEMETALL hatte den Auftrag eines Kunden, Rohre für Stecksysteme galvanisch zu verzinken. Trotz langer Verweilzeit in einem vorgeschalteten Säurebad kam es nach der galvanischen Beschichtung dazu, dass die Qualität der Beschichtung nicht optimal war. Auf der Oberfläche traten dunkle Schatten sichtbar auf, da die vorherige Reinigung unzureichend war.

VIEMETALL ist seit 1953 im Markt der Lohngalvanik mit einem umfangreichen galvanischen Oberflächenveredlungsprogramm vertreten.

Schwerpunkte sind neben der Verzinkung von Kleinteilen und bis zu 6,5m langen Rohren, Flach- und Halbzeugmaterial, das Glanzverchromen, Elektropolieren von Edelstahl, Verzinnen von Stromschienen aus Aluminium und Kupfer sowie das Feuerverzinnen von Kupferband und Drahtmaterial. VIEMETALL verfügt in allen genannten Bereichen über langjährige Erfahrung, konnte das Reinigungsproblem in diesem konkreten Fall bislang jedoch nicht zufriedenstellend lösen.

Kipp Umwelttechnik setzt Prototyp des  neuen SpeedMaster-Verfahrens zur Reinigung und Beschichtung von Rohren erstmals bei einem Kunden ein – SpeedMaster erzielt besseren Reinigungseffekt als Säurebad

Kipp Umwelttechnik reinigte mit der neuen Verfahrenstechnik SpeedMaster zunächst einige von VIEMETALL zur Verfügung gestellte Rohre zu Versuchszwecken von außen. Die galvanische Verzinkung der Rohre nach der Reinigung ergab eine einwandfreie Qualität der Beschichtung mit ansprechender Optik.

Kipp Umwelttechnik wird weitere Erfahrungen direkt im Hause VIEMETALL sammeln. Zu diesem Zweck erhält die Firma VIEMETALL von Kipp Umwelttechnik zunächst eine Anlage zur Außenrohrreinigung. VIEMETALL sieht für die Zukunft jedoch auch Möglichkeiten zum Einsatz des Innenrohrreinigungs- und Beschichtungssystems der Kipp Umwelttechnik.

Freigabe des neuen Verfahrens für alle Anwendungen bis September 2018 geplant

Für den Bereich Reinigung kann Kipp Umwelttechnik bereits Versuchsanlagen für Testläufe anbieten. Ab September 2018 ist die Freigabe der Anlagen auch für die Beschichtung geplant. Für den Bereich der Innenrohrflächen sollen auch Anlagen z.B. für Keramikbeschichtungen angeboten werden.

 

Bildquelle: mycon GmbH | Kipp Umwelttechnik GmbH

Pressekontakt: Maike Küppershaus, Kipp Umwelttechnik GmbH – m.kueppershaus@kipp-umwelttechnik.de